Mediterrane Küche
Gesunde Ernährung mit Olivenöl, Gemüse und Kräutern.
Italien, Spanien, Griechenland – wer an diese Länder denkt, hat nicht nur Urlaub, Strand und Sonnenschein im Kopf, sondern mit Sicherheit auch kulinarische Fantasien. Frisch gefangener Fisch vom Grill, knackiges Gemüse in Olivenöl und ein Kräuterbouquet, das jeden Gourmet in die Knie zwingt. Die mediterrane Küche ist – im wahrsten Sinne – in aller Munde. Und das zum Glück schon lange nicht mehr nur in der Urlaubszeit.
Olivenöl, Pasta und Co. haben es geschafft, fester Bestandteil unseres Speiseplans zu werden. Und mit dieser Art zu kochen verwöhnen Sie nicht nur Ihren Gaumen, sondern schützten Ihr Herz, Hirn und Ihre Blutgefäße. Gesund genießen – was will man mehr?
Was ist die mediterrane Küche?
Warmes Klima, fruchtbare Böden und viel Leben im Meer – dadurch zeichnet sich die sogenannte mediterrane Region aus. Das Wort leitet sich von dem Begriff „medius“ – in der Mitte befindlich – und „terra“ – Erde – ab.
Die Mittelmeerküche ist bekannt für eine vielseitige Kost aus Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten, aber auch aus Obst, Gemüse und vor allen Dingen Kräutern. In der mediterranen Kost finden sich ausreichend Zutaten für eine ausgewogen Ernährung in Hülle und Fülle.
In welchen Ländern wird mediterran gekocht?
Den mediterranen Kochstil finden Sie in zahlreichen Ländern Europas wieder. Am bekanntesten sind sicher die Italiener, Spanier, Portugiesen, Türken, Griechen, Albaner und Kroaten für ihre mediterrane Küche. Aber auch in Frankreich – vor allem im südlichen Teil des Landes – und im Nahen Osten finden Sie diese Einflüsse in den Speisen.
Dennoch unterscheiden sich die Stilrichtungen der einzelnen Länder erheblich voneinander – vor allem in der Zugabe von jeweils sehr spezifischen Kräutern, die den Gerichten das gewisse Etwas verleihen.
Seit wann gibt es die mediterrane Küche?
Mit der mediterranen Küche werden letztendlich die Speisen bezeichnet, die in der Mittelmeerregion zubereitet werden. Die meisten Gerichte entstammen aus einer bereits Jahrhunderte alten Tradition. Und so finden sich je nach Land und Region Spezialitäten, die schon seit Generationen weitergegeben werden und durch moderne Einflüsse leichte Abwandlungen erfahren.
Was zeichnet die mediterrane Küche aus?
Der mediterrane Lebensstil hat sehr viel mit Lässigkeit und Genuss zu tun. Lange Tafeln mit bunt zusammengewürfeltem Geschirr, üppige Speisen in mehreren Gängen und lebhafte Gespräche – das ist sicherlich der Inbegriff der südländischen Lebensart. Das Essen spielt in der Mittelmeerregion eine zentrale Rolle. Hier kommen Familien, Freunde, aber auch Kollegen zusammen an den Tisch. Es wird geredet, diskutiert – und das mit Händen und Füßen und oft sehr laut und lebhaft.
Ein paar Zutaten sind für die mediterrane Küche dabei unabdinglich: Olivenöl, Knoblauch und frische Kräuter sind die Basis für viele spannende und schmackhafte Kreationen – und zum Glück so weit verbreitet, dass wir nicht auf den nächsten Urlaub warten müssen, um die mediterrane Kost zu genießen.
Das Herzstück der mediterranen Küche: Olivenöl
Früher brachte man es mühsam aus dem Urlaub mit, heute findet man auch in den heimischen Supermärkten eine große Auswahl: Olivenöl. Es ist aus der modernen Küche überhaupt nicht wegzudenken. Doch zwischen Olivenöl und Olivenöl gibt es himmelweite Unterschiede. Die Bezeichnung „Natives Olivenöl extra“ kennzeichnet in der Regel Öle mit einem Säuregehalt von etwa 0,8 Prozent.
Es handelt sich meist um ein Erzeugnis der höchsten Qualitätsstufe – das bedeutet, dass die Oliven direkt und auf mechanischem Weg verarbeitet wurden. Fehlt der Hinweis „extra“, ist das Olivenöl nicht schädlich, es ist meist nur qualitativ etwas minderwertiger.
Italiener, Spanier und Portugiesen kennzeichnen ihr Olivenöl auch gerne mit dem Hinweis „vergine“ – auch dann können Sie davon ausgehen, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu kaufen. Olivenöl wird sowohl kalt verwendet – beispielsweise um Dressings anzurühren –, als auch im erhitzten Zustand.
Olivenöl hat einen Rauchpunkt – der Zeitpunkt an dem sich das Öl zersetzt und schädliche Stoffe entwickeln kann – von etwa 180 Grad. Wenn Sie Olivenöl zum Braten verwenden wollen, dann machen Sie es wie die Profis und erhitzen erst die Pfanne, bevor Sie das Öl hinein geben.
Mehr Fisch als Fleisch in der mediterranen Küche
Dorade, Wolfsbarsch, Meerbrassen oder Hechte – der Artenreichtum an Speisefischen im Mittelmeer ist riesig und damit auch die Möglichkeiten, ihn zuzubereiten. Ob frisch vom Grill oder sanft gegart – auf dem mediterranen Teller spielt Fisch häufig eine Hauptrolle. Sogenannte Meeresfrüchte wie Calamari, Scampi, Oktopus oder Muscheln runden das Angebot ab. Natürlich gibt es auch Fleischgerichte in den südlichen Regionen. Neben einem klassischen Steak findet sich beispielsweise Geflügel in vielen Gerichten wieder.
Was ist typisch mediterranes Gemüse?
Wer schon einmal im Süden Europas frische Tomaten gerochen hat, wird diesen Duft einfach nie wieder vergessen. Denn was in unseren Breitengraden fehlt, ist die Sonne! Sie kitzelt nicht nur bei den roten Paradiesäpfeln und ihren Artverwandten unbeschreibliche Geschmäcker heraus.
Beim Gemüseanbau reicht die Artenvielfalt in der mediterranen Küche von A wie Aubergine bis Z wie Zucchini. Und die schmecken nicht nur als Hauptgericht oder Beilage, sondern liefern dem Körper lebensnotwendige sekundäre Pflanzenstoffe sowie Nähr- und Vitalstoffe.
Paprika – Mit ihrem Vitamin-C-Gehalt fast unschlagbar: Rot, gelb, orange, grün – Paprika sind nicht nur ein hübscher Farbklecks in der Gemüseschale, sie sind auch echte Vitamin-C-Booster – vor allem die Roten – und haben dabei fast keine Kalorien. 100 Gramm grüne Paprika enthalten demnach etwa 140 Milligramm Vitamin C, eine rote Paprika vom selben Gewicht enthält bereits 400 Milligramm! Darüber hinaus liefern sie dem Körper Vitamin A und B, Kalium, Magnesium, Zink und Calcium. Als pflanzliche Sekundärstoffe kommen noch Flavonoide und Carotine dazu.
Gurken – Mediterrane Kost zwischendurch: Gurken sind wie ein kleines Erfrischungsgetränk zum Kauen. Denn sie enthalten zunächst viel Flüssigkeit – etwa 95 Prozent. Damit sind sie ein kalorienarmer Sattmacher. Doch auch Vitamin B, C und E, Calcium, Zink, Eisen, Magnesium, Kalium und Phosphor sind in ihr zu finden. Damit Sie diese Nährstoffe auch möglichst ohne Verlust aufnehmen können, sollten Sie die Gurke mit Schale verzehren – vorher aber unbedingt gut abspülen.
Auberginen – Favorit aus der Türkei: Auch die Aubergine besteht zu großen Teilen aus Wasser, sollte aber nicht roh verzehrt werden. Sie lässt sich für Aufläufe und Cremes zubereiten, schmeckt aber auch gegrillt oder gefüllt. Man sagt ihr nach, dass sie sich positiv auf rheumatische Beschwerden, Ischias und die Verdauung auswirkt.
Kartoffeln – Vielfältig zubereitbar: Natürlich ist die Kartoffel eigentlich ein klassisches deutsches Gemüse, doch auch die südlichen Länder kreieren mit dem „Erdapfel“ kulinarische Geschmackshöhepunkte. Kartoffeln enthalten viele Nährstoffe, aber kein Fett und unter allen pflanzlichen Lieferanten für Eiweiß haben sie den höchsten Anteil an verwertbaren Proteinen. Darüber hinaus enthalten sie Vitamine – C, B1 und B2 – sowie Kalium, Kalzium, Phosphor und Magnesium.
Zucchini – Der mediterrane Star der griechischen Küche: Neben Wasser sind die Hauptbestandteile von Zucchini Eiweiße, Ballaststoffe, Natrium, Kalium und Kalzium. Die Zucchini ist vor allem in der italienischen Küche so beliebt, dass sie dort ihren eigenen Feiertag, den „giorno del zucchetto“ hat, der traditionell am 7. Mai begangen wird. Ob als Suppe püriert, im Auflauf in Scheiben oder mit Hack gefüllt – die Varianten mit Zucchini kennen keine Grenzen.
Oliven – Nicht nur als Olivenöl: Schwarz, grün, mit Kern oder ohne, gefüllt oder pur: Oliven sind der Hit in der mediterranen Küche und das eben nicht nur in flüssiger Form. Gerne reichen die Südländer zu einem Glas Wein eine Schale mit Oliven und tun damit auch gleichzeitig viel für die Gesundheit. Denn Oliven sind reich an Phosphor, Kalzium, Natrium, Eisen, Magnesium, Zink, Vitamin B, C, E, Folsäure und Polyphenolen.
Knoblauch – Darf nicht fehlen, aber zu viel sollte es (besser) auch nicht sein: Neben Olivenöl ist Knoblauch sicherlich eines der am häufigsten verwendeten Zutaten in der mediterranen Küche. Und das nicht nur, weil es wirklich jedem Gericht den letzten I-Punkt aufsetzt. Knoblauch ist schon lange als Heilpflanze bekannt und hoch geschätzt. So soll er blutverdünnend sein und sich damit positiv auf den Blutfluss ausüben. Außerdem sagt man ihm eine blutdrucksenkende Wirkung nach.
Zwiebeln – Scharf und gesund: Zwiebeln enthalten – ähnlich wie Knoblauch – viele schwefel- und sulfidhaltige Stoffe. Denen sagt man nach, dass sie vor Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen schützen können. Für ihre positiven Eigenschaften schätzten schon die alten Ägypter das Liliengewächs. Es gibt also kein Grund zu weinen, wenn Sie das nächste Mal eine Zwiebel schälen.
Die häufigsten Getreideprodukte in der mediterranen Küche: Nudeln und Brot
Ein frisch gebackenes Brot oder einen Teller Nudeln – viel braucht man eigentlich nicht, um kulinarische Glücksmomente zu feiern. Und wo findet man diese lukullischen Hochgenüsse? Natürlich in der mediterranen Küche. Böse Kohlenhydrate? Schaut man bei den Südeuropäern auf die Speisekarte, merkt man schnell: Davon halten die offensichtlich nicht besonders viel.
Welches Brot wird in der mediterranen Küche verwendet?
Im Süden wird eher zu Weißbrot wie Ciabatta als zu anderen Brotsorten gegriffen. Oft werden die Getreideprodukte noch mit Gewürzen – Rosmarin, Thymian, Knoblauch – oder getrockneten Tomaten und Oliven verfeinert. In süßen Varianten wird auch gerne mal Obst eingebacken – darunter vor allem Feigen oder Datteln. Brot wird nicht nur zum Frühstück gegessen, sondern auch als Beilage – beispielsweise, um es mit etwas Olivenöl zu genießen –, Vorspeise – in Form von Bruschetta – oder als Hauptgericht zum Beispiel in einer Art gefüllter Focaccia.
Welche Art von Nudeln wird in der mediterranen Küche verzehrt?
Mehl, Wasser, Salz – die mediterrane Pasta besteht aus wirklich einfachen Grundzutaten und ist dennoch so unwiderstehlich lecker. Nudeln sind sicherlich eines der bekanntesten Grundzutaten aus der Mittelmeerküche. Als Kinder liebten wir es, sie mit Tomatensauce in den Mund flutschen zu lassen. Als Erwachsene sind wir erstaunt, in welchen unendlichen Varianten von fleischhaltig bis vegan es Nudelgerichte gibt. Und nicht umsonst heißt es „ich mach uns mal eine schnelle Nudel“. Sie sind in minutenschnelle fertig und die Reste des Kühlschranks lassen sich immer zu einer guten Sauce kombinieren.
Was sind typische Kräuter aus der mediterranen Küche?
Pesto mit Basilikum, Hühnchen mit Rosmarin, Halloumi mit Koriander: Was wäre die mediterrane Küche ohne Gewürze? Sicherlich nur halb so lecker! Wir haben Ihnen die wichtigsten Kräuter zusammengestellt, die auch Ihren Gerichten den notwendigen Mittelmeer-Geschmack verleihen.
Rosmarin – Für ein warmes und rauchiges Aroma: Liebe und Schönheit – dafür stand der Rosmarin bereits in der Antike. Man kennt ihn auch unter dem Beinamen Weihrauchkraut, was sehr gut zu seinem würzigen Aroma passt. Ob frisch oder getrocknet verleiht er vor allem Fisch und Fleischgerichten ein einzigartiges Aroma. In der Heilkunde wird er auch für seine beruhigenden Eigenschaften geschätzt.
Salbei – Nicht nur als Heilkraut verwendbar: Etwas Butter mit Olivenöl erhitzen und darin ein paar frische Salbeiblätter ziehen lassen – noch einfacher kann man eine Sauce für Nudeln gar nicht zubereiten. Getrocknet passt er ebenfalls gut zu Fleischgerichten. Aufgebrüht setzt man ihn als Heilpflanze gegen Halsweh und Husten ein.
Basilikum – Der Liebling der italienischen Küche: Basilikum will eigentlich am liebsten frisch verwendet werden. Auf Tomate mit Mozzarella oder Pasta, entfaltet er seinen würzigen Geschmack ideal. Man sagt ihm verdauungs- und stoffwechselfördernde Eigenschaften nach.
Thymian – Für eine intensive Würze: Neben Rosmarin ist Thymian sehr beliebt, wenn es darum geht, Fleisch zu würzen. Auch mit Fisch – aus der Pfanne, vom Grill oder aus dem Ofen – geht er eine sehr harmonische Verbindung ein. Neben seinen beruhigenden Eigenschaften, kann er als Tee auch gut gegen Halsbeschwerden helfen.
Oregano – Für einen fein-herben Geschmack: Wer bei dem Geruch von Oregano nicht sofort zum Kochlöffel greifen will, dem kann auch nicht geholfen werden. Oregano passt in Nudel-Sugos und auf Pizza, wird in Brot eingebacken oder verfeinert einen Gemüseauflauf.
Minze – Für eine besonders frische Note: Der Frischekick für eine Speise – Minze! Ob in Joghurt als Dip, aufgebrüht als Tee oder als Zugabe zu Fisch: mit Minze kann man einen ganz besonderen kulinarischen Akzent setzen. Sie findet eher Verwendung in der mediterranen Küche aus dem Orient.
Estragon – Nicht nur für Essig und Senf: Estragon hat einen feinwürzigen Geschmack und wird sowohl frisch als auch getrocknet und gemahlen verwendet. In Senf ist er ein bekannter Geschmacksgeber, aber auch Fleisch-, Fisch und Geflügelgerichte werden mit ihm zu einer besonderen Delikatesse.
Knabbern in der mediterranen Küche: Nüsse und Samen
Geröstete Sonnenblumenkerne, gesalzene Pistazien oder unbehandelte Walnüsse – für den kleinen und gleichzeitig gesunden Snack zwischendurch eignet sich die Mittelmeerküche ganz besonders. Denn Nüsse und Samen liefern einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren und denen werden durchaus positive Eigenschaften nachgesagt. Sie enthalten einen hohen Anteil an Vitaminen aus der B-Gruppe, Vitamin E, Kalium, Natrium, Magnesium und Phosphor.
In Maßen genossen sind sie eine ideale Alternative zu Schokolade, Chips und Gummibärchen. Vorsicht ist allerdings bei Allergikern geboten. Viele Sorten können zum Teil lebensgefährliche Auswirkungen auf Menschen mit Allergien haben. Vor allem Heuschnupfen-Patienten mit Birkenpollen-Allergien können zu Unverträglichkeiten neigen und sollten daher gegebenenfalls einen Allergietest machen.
Süßigkeiten aus der mediterranen Küche – Was gibt’s zum Dessert?
Mousse au Chocolat, Tiramisu, Baklava – an Süßem spart die mediterrane Küche nun wirklich nicht und es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Doch müssen es nicht immer opulente Cremes mit viel Zucker sein. Auch ein Joghurt mit Honig gesüßt, Obstsalat aus sonnengereiften Früchten oder einfach ein paar Datteln und Feigen eignen sich als Nachspeise, sind sehr mediterran und fallen in der Kalorienbilanz nicht ganz so stark ins Gewicht.
Die Vorteile einer mediterranen Ernährung
Der Bloomberg Global Health Index brachte es ans Tageslicht: In Italien leben die durchschnittlich gesündesten Menschen, die Lebenserwartung liegt bei 80 Jahren! Doch: Woran mag das liegen? In dem Land gibt es viel Arbeitslosigkeit, vor allem unter den jungen Menschen und die Wirtschaft stagniert. Trotzdem haben alle anderen 162 Länder, die neben Italien nach der Gesundheit der Bewohner eingestuft wurden, mehr Probleme mit Blutwerten, Cholesterin und auch psychischen Erkrankungen.
Die Antwort scheint in der italienischen Küche zu liegen. Denn die Italiener ernähren sich ausgesprochen gesund: viel frische Zutaten, viel Gemüse, viel Obst, viel Fisch und jede Menge Olivenöl. Außerdem essen sie ihre Speisen gerne in großer Gesellschaft, in der sie viel reden, lachen und Spaß haben.
Deutschland rangiert in der Auswertung von 2017 übrigens nur auf Platz 16! Zeit also, unsere Essgewohnheiten den Italienern anzupassen. Das bestätigt übrigens auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung und sagt: „Mediterrane Kost kann unter anderem Herz und Kreislauf positiv beeinflussen!“.
Länger leben, weniger Krankheiten!
Eine sogenannte „gesunde“ Ernährung entspricht demnach in vielen Punkten dem, was in der mediterranen Küche ohnehin schon berücksichtigt wird: kaltgepresstes Olivenöl hilft, den Cholesterinspiegel zu senken, Omega-3-Fettsäuren aus Fisch und Nüssen unterstützen die Gesundheit von Hirn, Herz und Augen. Gemüse und Obst enthalten neben den lebensnotwendigen Vitamin- und Nährstoffen auch viele sekundäre Pflanzenstoffe, die das Immunsystem stärken. Die mediterrane Kost enthält also optimale Zutaten für eine ausgewogene Ernährung und eine lebenslange Gesundheit.
Stärkt das Herz gegen Krankheiten und senkt hohen Blutdruck
Der Grieche Demosthenes Panagiotakos von der Universität Athen ist der Hauptautor einer Studie, die belegt, dass Olivenöl & Co. positive Auswirkungen auf das Herz haben. Demnach litten diejenigen unter den rund 500.000 Probanden, die viel Gemüse und Obst sowie wenig Fleisch, Milchprodukte, Nüsse und Hülsenfrüchte zu sich nahmen, nur selten unter dem sogenannten metabolischen Syndrom – sprich auffälligen Cholesterinwerten, Adipositas, Bluthochdruck oder Diabetes.
Auch Herzkrankheiten können mit einer mediterranen Ernährung vorgebeugt werden. Denn oft ist der Auslöser eine Verkalkung der Arterien, durch die das Blut dann erst langsamer, schließlich gar nicht mehr hindurch kommt.
Den Unterschied machen die verwendeten Fette. Während in unseren Breitengraden traditionell auf gehärtete Fette zurückgegriffen wird, die das Blut mit Fett anreichern und sich dann in den verkalkten Arterien ablagern und sie verstopfen, wirken sich die Öle aus den mediterranen Breitengraden deutlich besser auf das Blutbild aus und verbessern die Fließeigenschaften.
Verhindert Fettleber
Die Leber ist das wichtigste Stoffwechselorgan des menschlichen Körpers. In ihr finden mehr als 500 biochemische Prozesse statt. Ganz schön viel, wenn man bedenkt, dass eine Leber etwa 20 bis 23 cm groß ist – dennoch ist sie das größte Organ. Experten schätzen, dass etwa 20 bis 30 Prozent der Bevölkerung von Industrieländern, an einer Verfettung der Leber leiden – und das betrifft nicht nur übergewichtige Menschen.
Ursachen können übermäßiger Alkoholgenuss sein – mehr als 24 bis 30 Gramm reinen Alkohols täglich. Aber auch die falsche Ernährung spielt eine große Rolle. Hier fallen vor allem Fast Food, Softdrinks, fette und süße Speisen ins Gewicht. Ursache sind die ungesunden Fette, die der Körper nicht aufspalten kann und die sich dann ablagern. Mit mediterraner Kost und ihren gesunden ungesättigten Fettsäuren, kann in diesem Fall die Leber wieder regenerieren und ihre Tätigkeit in vollem Umfang aufnehmen.
Verbessert die Hirnfunktion
Omega-3-Fettsäuren, Jod und Zink sind gut, für eine aktive Hirnfunktion. Sie sind in Salzwasserfischen und Meeresfrüchten in einem hohen Maß vorhanden. Es gibt sogar Hinweise, dass eine mediterrane Ernährung ein guter Schutz vor Demenz sein kann.
Geringeres Krebsrisiko
Neben den erwähnten Effekten auf Herz, Kreislauf, innere Organe und Gehirn, haben Wissenschaftler auch die starke Vermutung, dass eine mediterrane Ernährung einen positiven Effekt auf das Krebsrisiko haben kann. In den Kräutern, dem Obst und Gemüse sind viele Antioxidantien enthalten.
Diese sowie Vitamin C, E, Provitamin A und die sekundären Pflanzenstoffe sollen, laut wissenschaftlicher Studien, vor freien Radikalen schützen, die Mitauslöser für Krebs sein können. Einen gleichen Effekt soll auch Olivenöl haben, das, wie bereits erwähnt, Hauptfettlieferant in der mediterranen Küche ist.
Warum ist die mediterrane Küche so gesund?
Wenig Transfette sowie fett- und cholesterinarme Schonkost
Transfette sind ungesättigte Fettsäuren, die beispielsweise bei der Erhitzung von Fett entstehen. Sie können aber auch bei der Härtung von Pflanzenöl entstehen, um es streichfähig zu machen. Transfette befinden sich in zahlreichen industriell gefertigten Produkten und zählen zu den ungesunden Fetten, weil der Körper sie nicht verarbeiten kann.
Die mediterrane Küche besteht überwiegend aus frischen Zutaten und hat als Hauptfettlieferanten Olivenöl. Dieses kann man bedenkenlos bis 180 Grad erhitzen, weil die vorkommenden Antioxidantien die Aufspaltung der ungesättigten Fettsäuren in Transfette verhindern.
Olivenöl senkt Blutfettwerte
Spricht man von Blutfettwerten, spricht man automatisch auch von Cholesterin. Dieses ist im Körper sinnvoll, um Hormone zu produzieren und Zellmembranen zu bilden. Außerdem hilft es beim Abtransport von schädlichen Stoffen in die Leber. Allerdings nur das „gute“ Cholesterin – das sogenannte HDL-Cholesterin. Das LDL-Cholesterin hingegen gilt als „böse“, da es die Gefäßverkalkung fördert und damit auch die Gefahr einer ernsthaften Herzerkrankung mit sich bringt. Olivenöl kann dabei helfen, das LDL-Cholesterin abzubauen und damit die Blutfettwerte zu senken.
Darmgesundheit durch viele Ballaststoffe
Ein aktiver Darm ist die Grundlage für das körperliche Wohlbefinden. Doch sitzende Tätigkeiten, falsche Ernährung und ein stressiger Alltag sorgen für einen regelrecht trägen Darm. Was nun notwendig ist, um den wieder in Bewegung zu bringen, sind neben regelmäßigem Sport auch Ballaststoffe aus der Nahrung. Sie sorgen dafür, dass der Stuhl weich bleibt und beugen Verstopfungen vor. Zu finden sind sie nicht nur in Nüssen und Hülsenfrüchten, sondern vor allem auch in Obst und Gemüse. Eine mediterrane Kost ist somit ideal für einen aktiven und gesunden Darm.
Weniger Konservierungsstoffe und Chemikalien
Frisch auf den Tisch! In der mediterranen Küche spielen vor allem qualitativ hochwertige und nicht vorverarbeitete Produkte eine Rolle. Natürlich ist das mit einem modernen Alltag und in unseren Breitengraden nicht so leicht umzusetzen. Aber durch regionales Obst und Gemüse – saisonal eingekauft –, reduzierte Fleischgerichte – und wenn, dann von hoher Qualität vom Bio-Schlachter – sowie viel Fisch, der auch tiefgekühlt in hohen Standards verfügbar ist, vermeiden Sie Zusatzstoffe, die Ihrem Körper schaden.
Hilft die mediterrane Küche nach einem Herzinfarkt?
Herzerkrankungen gehören in den industriellen Ländern mit zu den häufigsten Todesursachen. Ein Grund ist auch die Ernährung mit viel Fett und Fast Food. Dabei zeigen Studien der letzten Jahre, wie sehr sich die Gesundheit positiv durch die richtige Ernährung beeinflussen lässt. Im Fokus vieler Untersuchungen steht hierbei, die Anzahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen drastisch zu minimieren.
Wie entsteht ein Herzinfarkt?
Ein Herzinfarkt entsteht, wenn Ablagerungen aus dem Blut eine Arterie am Herzen (Herzkranzarterie) verstopfen. Die Ablagerungen nennt man Plaques und sie bestehen aus Fetten, Bindegewebe und Kalk. Plaques sind häufig instabil und brechen auf. Um diese „Wunde“ zu verschließen lagern sich Blutplättchen an. Dabei kommt es häufig vor, dass die ohnehin schon verengte Arterie noch weiter verstopft. Wenn die Ader vollständig verstopft, kann sie kein Blut und damit keinen Sauerstoff mehr an den Bereich des Herzens schicken, den sie versorgt. Ein Teil des Herzmuskels kann in der Folge seine Arbeit nicht mehr uneingeschränkt verrichten. Dieser Bereich droht schließlich abzusterben. Wird dem Patienten nicht sofort geholfen, kann ein Herzinfarkt tödliche Folgen haben.
Typische Symptome für einen Herzinfarkt
Typische Anzeichen für einen bevorstehenden Herzinfarkt sind plötzlich auftretende starke Schmerzen im linken Brustbein, Atemnot, Beklemmungsgefühl, Schwindel oder Erbrechen.
Herzinfarkte gehören in den westlichen Industriestaaten zu den häufigsten Todesursachen. Solltest Sie bei sich oder einem anderen solche Anzeichen wahrnehmen, ist sofort der Notarzt zu verständigen.
Risikofaktoren für einen Herzinfarkt
Zu den Risikofaktoren, einen Herzinfarkt zu erleiden, gehören:
- Lebensalter
- Nikotin
- erhöhte Cholesterinwerte
- Bluthochdruck
- Diabetes
- Übergewicht
- Stress
- Erbliche Disposition
- Mangelnde Bewegung
Risikofaktoren vermeiden durch Ernährung
Nach einem Herzinfarkt können die meisten Betroffenen ein vollkommen normales Leben führen. Allerdings sollten natürlich alle Faktoren, die das Herz erneut oder zusätzlich belasten können, vermieden werden. Ein wichtiger Bestandteil des neuen Lebensstils sollte daher auch eine gesunde, ausgewogene und vor allem herzgesunde Ernährung sein.
Omega-3-Fettsäuren helfen, das Blut geschmeidiger durch die Adern fließen zu lassen. Schlechtes Cholesterin sollte vermieden und schnell abgebaut werden, Antioxidantien schalten freie Radikale aus. All diese gesunden Stoffe finden sich in der mediterranen Ernährung, die aus viel Olivenöl, frischem Obst und Gemüse und nur wenig ungesunden Fetten besteht.
Hilft die mediterrane Küche bei Diabetes?
Wer mit Diabetes lebt, weiß wie elementar die richtige Ernährung ist, um mit dieser Krankheit ein möglichst beschwerdefreies Leben zu führen. Wir erklären Ihnen, warum gerade die mediterrane Kost bestens für den Ernährungsplan von Diabetikern geeignet ist.
Was ist Diabetes?
Bei Diabetes handelt es sich um eine Stoffwechselkrankheit, die durch einen dauerhaft erhöhten Blutzuckerspiegel charakterisiert wird. Bei Diabetes bildet der Körper zu wenig bis gar kein Insulin und schafft es dadurch nicht, den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren. Die Folge: ein erhöhter Blutzuckerspiegel. Man unterscheidet zwischen vier verschiedenen Formen von Diabetes:
Typ 1: Tritt meist vor dem 20. Lebensjahr auf und ist eine Autoimmunerkrankung. Hierbei greift das Immunsystem den eigenen Körper an und zerstört auch die Zellen, die Insulin produzieren. Eine Regulierung des Blutzuckerspiegels ist bei diesem Typ nur noch durch die Zugabe von Insulin möglich. Neben der genetischen Veranlagung können auch Umwelteinflüsse oder andere Krankheiten der Grund für den Diabetes sein.
Typ 2: Dieser Typ wird auch Altersdiabetes genannt und tritt meist ab einem Alter von 45 Jahren auf. Es ist die häufigste Form der Diabetes. Der Körper produziert bei dieser Form nicht ausreichend Insulin, um den Blutzuckerspiegel abzubauen. Mögliche Ursachen für diesen Typ sind genetische Veranlagung, Übergewicht und Bewegungsmangel.
Schwangerschaftsdiabetes: Durch die veränderte Hormonlage reagiert der Körper mit niedrigerer Empfindlichkeit auf Blutzucker und produziert entsprechend nicht ausreichend Insulin. Nach der Geburt normalisiert sich dieser Zustand meist wieder.
Zusätzlich gibt es noch Diabetes Typ 3: In diese Kategorie fallen alle Diabetestypen, die in den erwähnten Formen nicht eingeordnet werden können. Beispielsweise bei Auftreten nach Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, bei genetischen Defekten, bei Medikamenteneingabe oder anderem.
Wieso ist eine mediterrane Ernährungsweise für Diabetiker zu empfehlen?
Mediterrane Kost besteht aus einem großen Anteil pflanzlicher Lebensmittel – sprich Obst und Gemüse. Außerdem werden viele Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen verarbeitet. Statt großen Mengen an Fleisch, wie es bei uns üblich ist, bereiten die Mittelmeerländer eher Fisch und Meeresfrüchte zu.
Olivenöl ist der Hauptlieferant für Fett. Das macht die Mittelmeerküche auch für Diabetiker geeignet. Allerdings sollte dann bei Nudeln, Reis und Brot natürlich weniger zugegriffen werden. Wenn Pasta zubereitet wird, dann lieber “al dente”, also bissfest. Denn je weicher die Nudeln sind, desto schneller steigt der Blutzuckerspiegel an.
Die beliebtesten mediterranen Länderküchen
Die mediterrane Küche in Italien: Pizza, Pasta und ein Glas Wein – die italienische Küche zeichnet sich häufig durch einfache Basisgerichte aus, die variantenreich und raffiniert zubereitet werden können. Gewürze sind das A und O und unter drei Gängen braucht man sich mit einem Italiener eigentlich nicht an einen Tisch zu setzen.
Die mediterrane Küche in Frankreich: Die Franzosen sind für ihre Küche weltweit bekannt und hoch geschätzt. Die Gerichte bestechen oft durch eine außergewöhnliche Geschmackskomposition, bei der Kräuter den Ton angeben. Fisch auf Gemüsebeet, Steak mit Salat oder eine herzhafte Quiche? Zum Abschluss gibt es dann noch einen Käseteller. Bon Appetit!
Die mediterrane Küche in Spanien: Geschmort, gegrillt, gegart – die Spanier mögen es deftig! Opulente Gewürze und frische Zutaten aus der Fisch- und Fleischtheke bilden die Basis. Schönste Tradition: Tapas-Abende. Hier werden kulinarische Köstlichkeiten in kleinen Schalen auf den Tischen verteilt und jeder darf überall naschen.
Die mediterrane Küche in Griechenland: Bei den Griechen darf es ebenfalls deftig zugehen. Ob Gyros oder Souvlaki – die griechische Küche ist vielseitig und vereint Fleisch oder Fisch mit frischem Gemüse. Aber auch Vegetarier werden schnell fündig und können sich an eingelegtem Schafskäse, gefüllten Weinblättern, griechischem Bauernsalat und vielem mehr erfreuen.
Die orientalische mediterrane Küche: Ein Fest für die Sinne ist die orientalische Küche. Neben frischem Fisch und gegarten Fleischgerichten herrschen hier vor allem exotische Gewürze vor, mit denen die Speisen zu wahren Geschmacksexplosionen führen. Deftige Lammgerichte, Couscous oder vegetarische Pasta aus Hülsenfrüchten werden gerne mit Dips aus Joghurt – oft mit Minze fein abgeschmeckt – gereicht.
Mediterrane Diät – Kann ich mit der mediterranen Küche abnehmen?
Im Kern kann man diese Frage mit einem klaren Ja beantworten. Es ist natürlich immer eine Frage, wie Sie Ihre Diät aufbauen. Eine Pizza mit Käsebelag, Nudeln in einer dicken Sahnesauce oder gegrilltes Fleisch mit Kartoffelgratin stammen aus der mediterranen Küche, sind aber für Diäten nicht geeignet. Obst, Gemüse und Fisch hingegen können dabei helfen, Gewicht zu reduzieren.
Vorteile einer Diät durch eine mediterrane Ernährung
Wer gerne und genussvoll isst, wird eine Diät, die sich nach einem mediterranen Ernährungsstil richtet, gar nicht als Diät empfinden. Hier wird nicht der Verzicht geübt, sondern gesunder Lebensstil wird auch kulinarisch zu einem Erlebnis. Eine Schüssel voll frischen Salats, ein Pastagericht mit einer leichten Tomatensauce oder fangfrischer Fisch im Ofen gegart – wer kann bei so einem Speiseplan denn von einer Diät sprechen?
Der Vorteil ist also, dass Sie Ihre Diät gar nicht als solche wahrnehmen werden und die Chance, die Diät lange durchzuhalten, ist entsprechend groß. Da mediterrane Kost auch in vielen Restaurants und Kantinen angeboten wird, müssen Sie auch in einem stressigen Alltag keine Kompromisse machen.
Was gibt es bei einer Diät durch eine mediterrane Ernährung zu beachten?
Bei einer Diät läuft man oft Gefahr, den Körper mit wichtigen Nährstoffen unterzuversorgen. Durch die verminderte Zufuhr von Kalorien wird die Ernährung oft einseitig und kann so den Tagesbedarf an Mikronährstoffen nicht mehr abdecken.
Eine Diät nach mediterranem Vorbild ist daher ideal, um einen Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen zu umgehen. In ihr wird viel Obst, Gemüse und Fisch verarbeitet. Zurückhaltender sollten Sie mit Kalorienbomben wie Pastagerichten, Käsesaucen und Nachtischen sein. Auch Brot und ein übermäßiger Anteil an Ölen sind für eine Gewichtsreduktion nicht förderlich.